7.E10 Didaktik des Bildnerischen Gestalltens

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Anhand des Bildnerischen Prozesses werden Aufgabenstellungen entwickelt: sammeln und ordnen, experimentieren / entscheiden und planen / verdichten und weiterentwickeln / präsentieren, kommunizieren / vergleichen und einordnen, kontextualisieren / wahrnehmen, beobachten und reflektieren. Dabei spielt die Reihenfolge keine Rolle. Beim Einhalten dieses Prozesses werden automatisch alle Bereiche des LP21 abgedeckt. Ich arbeite immer in Verbindung mit aktuellem und vergangenem Kunstschaffen, und vermittle damit die Grundlagen des Bildnerischen Gestaltens wie beispielsweise Farbkontraste, Mischungen, Schraffuren. Ein Schwerpunkt liegt ebenfalls in der Gleichstellung von Frau und Mann, also in der ausgewogenen Darstellung von Künstlerinnen und Künstlern. Anhand der eigenen Praxis – dies vor allem in Kurzübungen – sollen eigene Ideen entwickelt werden. Es ist ein Learning by doing, Trial and Error (Behaviorismus), keine reine theoretische Wissensvermittlung, Lernen am Modell und die Bereitschaft zum entdeckenden Lernen werden von den SuS erwartet. Erkennen und Abschütteln von Stereotypen nach Helga Kämpf-Jansen. Unterstützt durch eigene Praxisbeispiele und durch Schülerarbeiten, welche in Workshops von mir erarbeitet wurden. Vertrauen in das Können und in die Fantasie der Lernenden und Förderung von ihrem Selbstverständnis in Bezug auf das Zeichnen. Viele Studis sind noch schwer geschädigt durch schlechte Erfahrungen im bildnerischen Gestalten.

Fragen: Wie komme ich zu Ideen für eine Aufgabenstellung? Wie kann ich kompetenzorientierte Aufgabenstellungen zusammenstellen, die dem bildnerischen Prozess entsprechen (nach Luthiger, Wilhelm & Wespi)? Was sind die Unterschiede zwischen geschlossenen, halboffenen und offenen Arbeitsaufträgen? Wie nutze ich den Lehrplan 21 für den eigenen Unterricht? Wie bewerte ich im bildnerischen Gestalten? Wie kann Kunst vermittelt werden (z.B. im Museum, in Ausstellungen, in Ateliers)? Wie kann in Gruppen gearbeitet werden? Wie kann ich mich als Lehrperson einschätzen, wie meine Arbeit reflektieren? Welche Strategien werden von Künstlern angewandt? Wie kann ich diese für meinen Unterricht nutzen?

Evaluationsform: Praktikumsauftrag: eine oder mehrere Lektionen im Bildnerischen Gestalten durchführen und Lernspuren sammeln. In Bezug auf einen Künstler, eine Künstlerin eine Aufgabe und eine Geschichte zum Mitmalen, Mitzeichnen, Mitmachen erfinden und diese in der Klasse ausprobieren, Bezüge zum Lehrplan machen, eine halboffene Aufgabenstellung formulieren und die Arbeiten der SuS analysieren, sowie die eigene Arbeit reflektieren.
Präsentation des Praktikumsauftrags anhand spezifischer Fragen. 

Schlüsselwörter:

Aufgabenstellungen, Kunstschaffen, Künstler/innen, Stereotypen, Kompetenzorientierung, Kunstvermittlung 

Literatur und Quellen:

Heller, Eva (11. Auflage 2001): Die wahre Geschichte von allen Farben. Für Kinder, die gern malen. Lappan Verlag GmbH, Oldenburg.

Luthiger, H., Müller, M., Wespi, C. (2014): Entwicklung von kompetenzorientierten Aufgabensets. journal für lehrerinnen- und lehrerweiterbildung, 14 (3), S. 56-66