Lead: erste Tagung der Governance

Lead: erste Tagung der Governance 
Die PHs der Westschweiz im Dienste der Schulleitungen

Lausanne (pac) Februar 2019: Die Ausbildung von Schulleitenden ist Teil der PH-Mission. Während die PH-VS noch nicht direkt in das FORDIF-Projekt zur Grundausbildung eintreten konnte, ist das bei der Weiterbildung ganz anders. Mit dem Lead-Projekt hat die HEP-VD, die erste Tagung der Governance unter dem Motto "Schule von morgen" beherbergt. Staatsrat Christophe Darbellay deutete auf die Wichtigkeit von Schulleitungen bei der konsequenten Anwendung rechtsstaatlicher Grundsätze hin, zum Beispiel bei ungerechtfertigten Abwesenheiten.

thumb IMG 6022Peter Summermatter, Leiter der Weiterbildungen an der PH-VS, war Teil des Organisationskomitees, welches das "Lead"-Modell lancierte. Durch dieses Modell sollen durch Kooperation von politischen Leistungsträgern und Fachpersonen aus der Bildungspraxis Governance und Leadership in den Schulen bestmöglich umgesetzt werden. Im Hintergrund des Reflexionstages standen die jüngsten Absenzen in den Schulen während der Klimademonstrationen. In einigen Kantonen handelte es sich um eine grosse Anzahl, wobei ein beachtlicher Teil der Abwesenden nicht am Klimastreik teilnahm. Im Kanton Waadt waren bei 10'000 Absenzgesuchen nur 5'000 Personen bei der Demonstration anwesend. Während die starke Mobilisierung junger Menschen in der Klimafrage von allen Beteiligten begrüsst und unterstützt wurde, führten die Beschlüsse, die Schulleitungen nehmen müssen, zu divergierenden Haltungen seitens der politischen Behörden.  So ist in Neuenburg die Bewunderung der politischen Behörde für die Studierenden, die unerlaubt vom Unterricht fern bleiben, grösser als die Sorge um schulische Absenzen. In Sion hingegen sehen die politischen Akteure aufgrund des offensichtlichen Zusammenhangs zwischen der Präsenz an der Schule und dem akademischen Erfolg das Fernbleiben von der Schule kritischer. Dies schliesst das wertvolle Engagement für den Klimawandel ausserhalb der Schul- oder Arbeitszeit aber keineswegs aus.

Das Davos der Schule in der Romandie
Yuri Belfali, Abteilungsleiterin bei der OECD, erweiterte die Debatte durch verschiedene internationale Vergleiche, die zeigen, dass die Quantität der Unterrichtsstunden keine Garantie für Qualität ist. So hat die Schweiz auf internationaler Ebene vergleichsweise wenig Schulzeit, ist aber wie Finnland und Deutschland ergebnismässig sehr gut positioniert. Die Vergleiche sind jedoch sehr komplex, was am Beispiel Japan sichtbar wird, das akademisch sehr gut unterwegs ist, aber über viele Studierende verfügt, die im Leben wenig Erfolg vorweisen können. Auf Workshop-Ebene leistete die PH-VS mit den beiden Neurowissenschaftlern Philippe Gay und Nicolas Bressoud einen wertvollen Beitrag. Im Jahr 2020 wird BEJUNE die Organisation des "Governance Day" übernehmen. 2021 wird die PH-VS an der Reihe sein. Rück- und vorausblickend scheint sich mit diesem Anlass ein Davos für die französischsprachigen Schulen herauszubilden.

Foto : von l. nach r. Monika Maire Hefti, Präsidentin der CIIP, Fabrice Sourget, Vize-Präsident der GLACESO, Cesla Amarelle, Staatsrätin aus dem Kanton Waadt, Christophe Darbellay, Staatsrat aus dem Wallis und Yuri Belafi, Divisionschefin bei der OECD.