5.4 Heilpädagogische Aspekte

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Grundlagen der sonderpädagogischen Aspekte

Die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Schüler ist ein wichtiger  Bestandteil der Entwicklung von Professionskompetenzen. Der Grundauftrag einer Lehrperson beinhaltet, den Bedürfnissen aller Schüler der Klasse gerecht zu werden. Die spezifischen  Fähigkeiten und Kompetenzen werden während der gesamten Ausbildungszeit zur Lehrperson erworben, und explizit in den Lernveranstaltungen 5.3 Heterogenität und 5.4. Heilpädagogische Aspekte entwickelt.

Die LV 5.4 befähigt angehende Lehrkräfte, basale Kompetenzen im Bereich Sonderpädagogik mit einem breiten integrativen Fokus und einer besonderen Differenzierungsperspektive zu entwickeln.

Der Kurs setzt die Empfehlungen von swissuniversities, Kammer PH (EDK, 2016) in 2 zentralen Punkten um:

1. Umgang mit der Heterogenität: Kennenlernen der Hauptprobleme von Schülern mit besonderen Bedürfnissen, die im regulären Unterricht auftreten können: Lernschwierigkeiten wie Störungen des mündlichen und schriftlichen Spracherwerbs (Dyslexie, u.a.), Schwierigkeiten beim Rechnen (Dyskalkulie), Koordinationsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen mit oder ohne Hyperaktivität (ADS/H).

Ziele:

  • Erscheinungsformen von Lernschwierigkeiten im schulischen Umfeld identifizieren und beschreiben
  • Mögliche Ursachen der Störungen ermitteln
  • Definitionen und Eigenschaften von Störungen kennen
  • Identifizierung von pädagogischen Ansätzen, die für den Unterricht relevant sind..

2. Der zweite Punkt betrifft die integrative Schulung mit den folgenden Zielen:

  • Kennenlernen der verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene
  • Die Besonderheiten der Walliser Schulstrukturen kennen
  • Wissen über grundlegende theoretische Konzepte aneignen, die der integrativen Schulung zugrunde liegen
  • Grundprinzipien der integrativen Pädagogik erarbeiten
  • Entdecken und nutzen von Ressourcen und Arbeitsinstrumenten, die Lehrpersonen zur Verfügung stehen.
  • Wissen, welche Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (Eltern, Heilpädagoginnen, Behörden, spezialisierte Instanzen, …) notwendig sind..

Die Erarbeitung dieser Aspekte ist während der gesamten Ausbildung anzustreben, einerseits durch vielfältige Erfahrungen in den Praktika oder durch die Auseinandersetzung mit dem Thema in den Lernveranstaltungen.

Der Leistungsnachweis in der LV 5.4 ermöglicht es den Studierenden, nützliche Ressourcen für ihren zukünftigen Beruf zu schaffen und ihr Wissen mit ihren Ausbildungskollegen zu teilen.

Schlüsselwörter:

Inklusion und Inklusion, Differenzierung, Sonderschulung, Zusammenarbeit, Behinderungen, Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten.

Literatur und Quellen:

Buholzer, A. (Hrsg.). (2010). Alle gleich - alle unterschiedlich! zum Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht. Seelze-Velber Zug: Klett Kallmeyer Klett und Balmer.

Lienhard, P., Joller-Graf, K., & Mettauer Szaday, B. (2015). Rezeptbuch schulische Integration: auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (2. aktualisierte Aufl.). Bern Stuttgart Wien: Haupt.

Luder, R., Kunz, A., & Müller Bösch, C. (Hrsg.). (2014). Inklusive Pädagogik und Didaktik. Zürich: Publ.-Stelle der PH.

Lanfranchi, A., Steppacher, J., & Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (Hrsg.). (2011). Schulische Integration gelingt: gute Praxis wahrnehmen, Neues entwickeln. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Swissuniversities & Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) (2016). Sonderpädagogische Aspekte in der Ausbildung der Regelklassen-Lehrpersonen. Empfehlungen der Kammer PH. Bern: swissuniversities und EDK.