8.6 Praxisanalyse aus ethischer Sicht (Autorität-Werte)

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Die Lv 8.6 verfolgt als Grobziel die Beschäftigung mit der eigenen Praxis anhand von Fragen bezüglich deren Handlungsgrundlagen und -motivation. Im Bewusstwerden seiner selbst, seiner Handlungen und seiner Motivationen lernen sich die Studierenden offen und ehrlich zu betrachten. Diese Bewusstmachung zielt auf eine bessere Wahrnehmung von sich selbst sowie der Implikation in seine Handlungen und getroffenen Entscheidungen. Im Laufe der Lv 8.6 reflektieren die Studierenden über ihre Berufsethik im Spannungsfeld Lehrer – Schüler – Eltern. Die Studierenden werden sich einer ethischen Grundhaltung als Basis ihrer Berufspraxis bewusst. Ferner lernen die Studierenden die Grundlagen ethischer Erziehung und der Konsensfindung kennen.

Folgende Themen werden im Verlauf des Semesters bearbeitet: Definitionen von Begriffsfeldern innerhalb der Ethik; Ethik in der Lehrerbildung; Theoretische Grundlagen – Normen & Werte; Wertewandel; Moralische Entwicklung des Kindes; moralische Dilemmata; Schule und Recht; Gesetzliche Grundlagen; Berufsleitbilder – Standesregeln; Verschiedene thematische Vertiefungen.

Auf der Basis des in der Lv 8.6 Gelernten verfassen die Studierenden eine schriftliche Arbeit in welcher sie eine reale ethisch relevante Dilemmasituation bearbeiten. Die/Der Studierende entwickelt eine eigene Reflexion in Verbindung mit dieser pädagogischen Situation, indem sie/er sich auf Paragrafen und Artikel relevanter Dokumente stützt (wie zum Beispiel EDK, Gesetz 411.0, LCH, SER, …), die im Laufe der Lv 8.6 und während der eigenen Lektüre angetroffen wurden.
Schlüsselbegriffe: Berufsethik; Moral; Werte; Normen; Dilemmata.

Schlüsselwörter:

  • Ethik in der Lehrerinnen-/Lehrerbildung;
  • Werte und Wertewandel;
  • moralische Dilemmata;
  • Schule und Recht; 

Literatur und Quellen:

Blöchlinger et al. (2005). Krisensituationen. Ein Leitfaden für Schulen. EDK (Hrsg.)

Chua, A. (2011). Die Mutter des Erfolgs. München: Nagel & Kimche (frz.: Chua, A. [2011]. L’hymne de bataille de la mère tigre. Paris: Gallimard).

EDK 2003: Leitbild Lehrberuf (Thesenpapier der Task-Force „Lehrberufsstand“ der EDK (= frz.: Profes-sion enseignante – lignes directices. Thèses émises par la Task Force „Perspective professionnelles dans l’enseignement“ de la CDIP), Bern.

Fischer,  J.(2010). Was ist Gerechtigkeit? Über Gerechtigkeit und Menschenrechte. Institut für Sozialethik, Universität Zürich.

Gesetzestexte zum öffentlichen Unterrichtswesen

Hauri & Zingaro (2013). Kindeswohlgefährung erkennen in der sozialarbeiterischen Praxis. Leitfaden Kindesschutz. Stiftung Kinderschutz Schweiz, Bern.

Hofmann, P. (2010). Recht haben – Recht handeln. Ein Wegweiser in Rechtsfragen für Lehrerinnen und Lehrer. Zürich: Verlag LCH Berufs- und Fachliteratur.

Kersten, J. & Kersten, C. (2008). Schwierigkeiten der sozialen Integration. Studienbrief des Studiengangs Schulische Heilpädagogik, Fernstudien Schweiz, Brig.

LCH-Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (2008a). Berufsleitbild und LCH-Standesregeln (2008), Zürich.

LCH-Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (2008b). Die öffentliche Schule und die Religionen. Positionspapier vom 15.12.2008. Zürich.

Markowetz, R. (2000). Soziale Integration, Identität und Entstigmatisierung. Gemeinsam Leben 8, S. 112-120.

Naguib T.; Bircher, N. & Fuchs, T. (2014). Begrifflichkeiten zum Thema Rassismus im nationalen und im internationalen Verständnis. Eine Auslegeordnung unter Berücksichtigung des Völker- und Verfassungsrechts. Expertise im Auftrag der Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB, Eidgenössisches Depar-tement des Innern EDI, Bern.

Plotke. H. (2003). Schweizerisches Schulrecht. Bern, Haupt.

Speck, Ch. (2007). Verantwortlichkeit und Haftpflicht der Lehrpersonen. LCH-Merkblatt, Zürich.

Wagenhofer, E., Kriechbaum, S. & Stern, A. (2013). Alphabet. Angst oder Liebe? Salzburg: Ecowin.

Verschiedene Rechtsgrundlagen und Materialien im Kontext der besprochenen Themen.