Code rot, der Planet brennt!

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12. Internationale Konferenz: Code rot, der Planet brennt! Die Rechte der Kinder auf eine gesunde, sichere und nachhaltige Umwelt inmitten einer Klimakrise?

iStock 847556356Datum und Ort:

  • 5. und 6. Mai 2022
  • Online
  • Simultanübersetzung in Französisch und Englisch

Organisation:

  • Pädagogische Hochschule Wallis (PHVS), St-Maurice & Brig
  • Centre interfacultaire en droits de l’enfant (CIDE), Universität Genf (Standort Wallis)
  • Hochschule für Soziale Arbeit, HES-SO Valais-Wallis
  • Institut international des droits de l’enfant (IDE)
  • Sitten Kantonale Dienststelle für die Jugend, Sitten
  • Terre des Hommes, International Federation

In zusammenarbeit mit:

  • UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes
  • Schweizerisches Kompetenzzentrum für Menschenrechte (SKMR)

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Arguments :

Es ist unmöglich, die alarmierenden wissenschaftlichen Schlussfolgerungen des im August 2021 veröffentlichten Berichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen bzw. des Weltklimarats (IPCC) zu ignorieren. Während auf mehreren Kontinenten Brände ausser Kontrolle gerieten, sintflutartige Regenfälle ganze Gemeinden verwüsteten und anhaltende Hitzewellen tägliche und monatliche Temperaturrekorde brachen, erklärte der Generalsekretär der Vereinten Nationen den Bericht kurzerhand zu einem «Code Red für die Menschheit». Die wichtigste Schlussfolgerung des Berichts ist, dass selbst energische und spektakuläre proaktive Massnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen bestenfalls eine sich verschlechternde Situation abmildern können, weniger zu tun würde nur den Weg für extremere Wetterphänomene ebnen.

Der Verlust der biologischen Vielfalt, die Umweltverschmutzung und der Klimawandel sind allesamt miteinander verknüpfte Faktoren, die zu politischer und wirtschaftlicher Instabilität, zunehmender Ungleichheit, sinkender Ernährungs- und Wasserversorgungssicherheit sowie wachsenden Bedrohungen für die Gesundheit und die Lebensgrundlagen beitragen.

Der Verlust der biologischen Vielfalt, der von Wissenschaftlern als «sechstes Massenaussterben» beschrieben wird, wird durch menschliche Aktivitäten (wie Landnutzungsänderungen, Umweltverschmutzung, Übernutzung und invasive nichtheimische Arten) noch verstärkt. Diese anthropogenen Entwicklungen sind nicht kostenneutral, wenn es um die Wahrnehmung der Menschenrechte (und der Kinderrechte) geht, die von gedeihenden, biodiversen und gesunden Lebensräumen und Ökosystemen abhängen. Beispielsweise wurde die Umweltzerstörung als eine der «dringendsten und schwerwiegendsten Bedrohungen für die Fähigkeit heutiger und künftiger Generationen, das Recht auf Leben zu geniessen» beschrieben.

Kinder und Jugendliche haben sich weltweit, im Norden wie im Süden, mobilisiert, um Regierungen und internationale Organisationen aufzufordern, die notwendigen strukturellen Veränderungen vorzunehmen, um eine katastrophale Zukunft für künftige Generationen zu verhindern. Während Greta Thunberg zu einem bekannten Namen und dem öffentlichen Gesicht dieser Bewegung geworden ist, haben Tausende von Kinder- und Jugendaktivisten Schulstreiks und Massendemonstrationen angeführt. Diese Generationenbewegungen sind auch in der Schweiz präsent, auch wenn die öffentlichen Ereignisse zwangsläufig von der Gesundheitskrise im Zusammenhang mit dem Coronavirus überschattet wurden.

Bemerkenswert ist auch, dass Kinder und Jugendliche sowohl auf nationaler (z. B. in Kanada, Australien, Mexiko, den Niederlanden usw.) als auch auf supranationaler Ebene (z. B. haben 15 Kinder beim UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes eine Beschwerde gegen fünf Staaten eingereicht, und eine Gruppe portugiesischer Kinder hat dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen sehr gewichtigen Antrag vorgelegt) neue Rechtsfronten eröffnet und sich an kreativen und vielversprechenden strategischen Rechtsstreitigkeiten beteiligt.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Menschheit es mit einem «Code Red» zu tun hat, werden bei der Veranstaltung einer Konferenz über Kinderrechte im Zusammenhang mit der Klimakrise und der Umweltzerstörung Schlüsselfragen angesprochen, die im Mittelpunkt der globalen Kinderrechtsagenda stehen; insbesondere das Recht auf Leben, das Recht auf eine gesunde und sichere Umwelt, das Recht von Kindern, angehört zu werden, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen und Zugang zur Justiz zu erhalten, um ihre Anliegen voranzubringen, und nicht zuletzt das Recht von Kindern, dass ihr Wohl bei klimapolitischen Entscheidungen berücksichtigt wird.

Darüber hinaus soll die Konferenz eine Gelegenheit bieten, Kinderrechtsexpert/innen aus dem akademischen Bereich und der Zivilgesellschaft, Kinder aus der Schweiz und dem Ausland, die Teil der Bewegung gegen die Klimakrise sind, Mitglieder des Ausschusses für die Rechte des Kindes, die an der Allgemeinen Bemerkung 26 über Kinderrechte und Umwelt mit besonderem Schwerpunkt auf dem Klimawandel arbeiten, sowie nationale und kantonale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, die sich politisch für diese Themen engagieren, zusammenzubringen.

Ziele:

Die Konferenz hat folgende Ziele:

  • Einen proaktiven interdisziplinären Dialog zwischen den Interessengruppen (Kindern, Fürsprecher/innen, Fachleute, Politiker/innen, Akademiker/innen) organisieren, die sich im Zusammenhang mit den Kinderrechten und der Klimakrise engagiert haben.
  • Vertiefen der wissenschaftlichen und juristischen Kenntnisse, die evidenzbasierte Strategien für die öffentliche Politik unterstützen sollen.
  • Präzisieren, wie Kinder ihre Rechte auf Information, Beteiligung und Zugang zur Justiz wahrnehmen können sollten, um sich vor Umweltschäden zu schützen.

Die Konferenz dient auch als offizielle Konsultation des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes im Hinblick auf die Ausarbeitung der Allgemeinen Bemerkung 26 über Kinderrechte und Umwelt mit besonderem Schwerpunkt auf dem Klimawandel. 

Zielpublikum:

Das Symposium richtet sich an politische Entscheidungsträger/innen sowie an Fachkräfte, die mit und für Kinder und Jugendliche arbeiten (Lehrpersonen, Sozialarbeiter/innen, Psycholog/innen, Ärztinnen und Ärzte, Mediator/innen, alle anderen Fachkräfte, die von Kinder- und Umweltfragen betroffen sind), sowie an Vertreter/innen des akademischen und wissenschaftlichen Umfelds.

Die Vorträge werden auf Französisch (F) und Englisch (E) gehalten, wobei jede Sprache simultan in die beiden anderen übersetzt wird.