PH Wallis: Homo digitalis

Homo Digitalis

Am 7. Oktober 2021 fand organisiert durch die Pädagogische Hochschule Wallis der Convegno zur Mehrsprachigkeit, «Homo digitalis – was kümmert ihn die Mehrsprachigkeit?» statt. Die Tagung musste Corona bedingt online durchgeführt werden. Die Pädagogischen Hochschulen der drei Kantone Wallis, Graubünden und Tessin vereinen sich unter dem Label «Convegno sul plurilinguismo» im Zweijahresrhythmus zu einer Tagung zur Mehrsprachigkeit. Im diesjährigen Convegno waren Forscherinnen und Forscher, in der Lehre tätige Personen sowie weitere Fachleute eingeladen, sich mit Fragen zur Förderung der sprach-kulturellen Verständigung in einer digital geprägten Welt auseinanderzusetzen.

Der Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Bildung, Christophe Darbellay, eröffnete die internationale Tagung. Im Verlaufe des Tages wurden in verschiedenen Einzelbeiträgen, Symposien und Postern die neuesten Erkenntnisse zum Thema Fremdsprachenlernen im digitalen Zeitalter vorgestellt, über die dann auch diskutiert wurde. Als Keyspeaker wurden mit Daniel Elmiger (Université de Genève) Massimo Salgaro (Università di Verona) und Julia Knopf (Universität des Saarlandes) zwei Experten und eine Expertin aus drei Sprachregionen eingeladen, die über ihre Forschungsprojekte berichteten. Welche Erkenntnisse können Lehrpersonen aus der Tagung mitnehmen? Zusammenfassend belegen die Studien, dass Informationen in Papierform besser im Gedächtnis gespeichert werden können und das Verständnis von langen Informationstexten tiefgründiger sind, als wenn Inhalte auf dem Bildschirm gelesen werden. In der Pädagogik stellt sich die Herausforderung, in einer digitalen Welt erfolgreich Lerninhalte zu vermitteln. Es geht darum, für die Schülerinnen und Schüler die Lerninhalte sinnvoll mit Methoden und Technologien zu verbinden. Eine intelligent abgestützte Digitalisierung müsste in Zukunft das individuelle Lernen vermehrt fördern und insgesamt bei der Qualifizierung der Lehrkräfte zu neuen Wegen führen. Die Digitalisierung wird nicht nur die Vorstellung vom Lernen verändern, sondern auch diejenigen vom Lehren.

Am Ende der Tagung wurde in der Synopsis resümiert, dass die Digitalisierung zum Alltag und somit auch zur Schule gehört und darum auch im Rahmen der Mehrsprachigkeit berücksichtigt werden muss. Zweifelsohne stellt für die Schule die Digitalisierung im Zusammenhang mit dem Fremdsprachenlernen eine grosse Herausforderung dar. Jedoch kann Sprache als Kommunikationsmittel nicht vom wirklichen Menschen abgekoppelt werden. Der zwischenmenschliche Kontakt und die direkte Interaktion vor Ort wird auch in Zukunft einen wichtigen Platz einnehmen.

Mit neuem Wissen ausgestattet und interessanten Gesprächen verabschiedeten sich die Forschenden und Lehrkräfte. Die Thematik für den nächsten Convegno 2023 wird dann im Verlauf des kommenden Jahres in Zusammenarbeit mit der organisierenden PH Graubünden noch ausgearbeitet werden.