5. Entwicklung des Kindes und Heterogenität

Theorien der kindlichen Entwicklung, das Konzept der Interkulturalität, die Heterogenität in den Klassen und die Kenntnis des Prinzips der inklusiven Bildung bilden den Ausgangspunkt für die Studierenden, um unter Berücksichtigung bestehender Unterschiede eine kompetente Unterrichtsgestaltung zu gewährleisten.

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Die Entwicklungspsychologie ist eine Teildisziplin der wissenschaftlichen Psychologie. Sie beschäftigt sich mit der Beschreibung und Erklärung aller menschlichen Entwicklungen von der Geburt an bis zum Lebensende. In der Lernveranstaltung wird der Schwerpunkt auf die Entwicklung des Kindes bis und mit Schulalter gelegt. Die Ziele der Lernveranstaltung sind aufgrund von Theorien und Forschungsergebnissen wichtige Aspekte der Entwicklung analysieren und in einen Zusammenhang zu stellen, sowie die entwicklungspsychologischen Erkenntnisse für das bessere Verständnis und den Umgang mit Kindern verschiedenen Alters zu nutzen.

Ein Schwerpunkt der Entwicklungspsychologie ist der Versuch, die Entwicklung mit Hilfe von Theorien und Modellen zu erklären. Deshalb beschäftigen wir uns mit den gängigen Forschungsmethoden der Entwicklungspsychologie und befassen uns mit Entwicklungstheorien: Die Theorien zur Anlage – Umwelt Thematik, die Bindungstheorie (Bolwby, Ainsworth), die Stufentheorie von Piaget oder Theory of Mind  sind nur einige Theorien die besprochen werden.

Weiter wird der Verlauf der Entwicklung in den Bereichen motorische, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung besprochen. Hier hinein gehören die Entwicklung der Sprache, Freundschaftsentwicklung, Moralentwicklung, Spielentwicklung, die Entwicklung des Selbst usw. Den Studierenden soll durch die Theorie ermöglicht werden, ihre Kinder im Schulalltag besser einzuschätzen, aber auch zu verstehen, was sie zu welchem Zeitpunkt von den Schulkindern erwarten können.

Schliesslich möchten wir den Studierenden aufzeigen, wie  "die Schule von morgen" sein kann, in Anbetracht der Forschungen wie das menschliche Gehirn funktioniert und sich entwickelt.

Schlüsselwörter:

Schlüsselbegriffe: Entwicklungstheorien, motorische, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung, kognitive Strategien.

Literatur und Quellen:

Berk, L. (2011). Entwicklungspsychologie. (5. Voll. Überarb. Auflage). München: Pearson Studium.

Rossmann, P. (2012). Einführung in die Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters (2. überarbeitete Auflage). Bern, Göttingen, Toronto, Seattle: Huber.

Mietzel, G. (2002). Wege in die Entwicklungspsychologie. Kindheit und Jugend. (4. voll. überarb. Auflage). Weinheim :BeltzPVU

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

In dieser Lehrveranstaltung begeben sich die Studierenden auf die Reise, verschiedene didaktische Methoden in Bezug auf multikulturelle Klassen zu entdecken. Dabei reflektieren die StudentInnen das aktuelle Umfeld und denken über die notwendigen Kompetenzen nach, um als Lehrperson erfolgreich in einem multikulturellen schulischen Umfeld agieren zu können. Die Studierenden werden sich den eigenen kulturellen Eigenheiten bewusst und lernen andere Kulturen kennen. Im Weiteren beschäftigt sich der Kurs mit Theorien interkultureller Pädagogik, um den zukünftigen Lehrpersonen ein genügendes Hintergrundwissen multikultureller Ansatzpunkte in der Pädagogik zu vermitteln. Grundsätzlich sollen die Studierenden sensibilisiert und mit dem nötigen Wissen ausgestattet werden, um sich in einem multikulturellen Umfeld didaktisch erfolgreich behaupten zu können.

Schlüsselwörter:

Integration, Kultur, Klassische interkulturelle Pädagogik, Antidiskriminierungspädagogik  

Literatur und Quellen:

Wolfgang Müller-Funk, Georg Simmel: Theorie des Fremden; in Wolfgang Müller-Funk, Theorien des Fremden, 2016

Arnd-Michael Nohl, Konzepte interkultureller Pädagogik, 3., aktualisierte Auflage, 2014

Anna Hoffacker, 111 Ideen zur Integration von Seiteneinsteigern, 2016

Malala Yousafzai, I am Malala, 2014

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Der Unterricht in heterogenen Klassen (LV 5.3) fokussiert auf Kompetenzen, die den Fortschritt aller Schüler in einer Grundschulklasse fördern.

Durch die Aspekte der Sonderpädagogik als Bezugsrahmen begünstigt der Kurs die Entwicklung der Fähigkeiten der Studierenden:

  • Das Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern wahrzu-nehmen
  • Ressourcen und Herausforderungen von Kindern mit besonde-ren pädagogischen Bedürfnissen zu erkennen
  • Ein individuelles pädagogischen Förderprojekts zu entwickeln
  • Unterstützungsmöglichkeiten für das Kind kennen zu lernen
  • Teil eines Integrationsprozesses zu sein
  • Zusammenarbeit mit Heilpädagogen/-innen und/oder Thera-peuten/-innen zu entwickeln

Die Studierenden beschäftigen sich, je nach Standort in Brig oder St-Maurice, mit Massnahmen zur Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen:

  • St-Maurice: Metakognition, Attributionstheorie, Förderung der Selbstwirksamkeit, Aspekte der positiven Psychologie mit Möglichkeiten der Förderung einer erfolgreichen Integration, …
  • Brig: Dimensionen der Heterogenität, Aspekte integrativer Schulung, Pädagogische Diagnostik, Förderprojekt, Differenzierung.

Schlüsselwörter:

Sonderpädagogik, Heilpädagogik, Integration, Inklusion, individuelles pädagogisches Förderprojekt, Aspekte der Förderung von mathemati-schen oder sprachlichen Kompetenzen.

Literatur und Quellen:

Buholzer, A. (2014). Von der Diagnose zur Förderung?: Grundlagen für den integrativen Unterricht / Alois Buholzer. Baar: Klett und Balmer.

Buholzer, A., Joller-Graf, K., Kummer Wyss, A., & Zobrist, B. (2012). Kompetenzprofil zum Umgang mit heterogenen Lerngruppen. LIT Ver-lag Münster.

Lienhard, P. (2015). Rezeptbuch schulische Integration?: auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (2. aktualisierte Aufl.). Bern: Haupt.

Luder, R., Kunz, A., & Müller Bösch, C. (Hrsg.). (2014). Inklusive Päda-gogik und Didaktik. Zürich: Publ.-Stelle der PH.

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Grundlagen der sonderpädagogischen Aspekte

Die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Schüler ist ein wichtiger  Bestandteil der Entwicklung von Professionskompetenzen. Der Grundauftrag einer Lehrperson beinhaltet, den Bedürfnissen aller Schüler der Klasse gerecht zu werden. Die spezifischen  Fähigkeiten und Kompetenzen werden während der gesamten Ausbildungszeit zur Lehrperson erworben, und explizit in den Lernveranstaltungen 5.3 Heterogenität und 5.4. Heilpädagogische Aspekte entwickelt.

Die LV 5.4 befähigt angehende Lehrkräfte, basale Kompetenzen im Bereich Sonderpädagogik mit einem breiten integrativen Fokus und einer besonderen Differenzierungsperspektive zu entwickeln.

Der Kurs setzt die Empfehlungen von swissuniversities, Kammer PH (EDK, 2016) in 2 zentralen Punkten um:

1. Umgang mit der Heterogenität: Kennenlernen der Hauptprobleme von Schülern mit besonderen Bedürfnissen, die im regulären Unterricht auftreten können: Lernschwierigkeiten wie Störungen des mündlichen und schriftlichen Spracherwerbs (Dyslexie, u.a.), Schwierigkeiten beim Rechnen (Dyskalkulie), Koordinationsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen mit oder ohne Hyperaktivität (ADS/H).

Ziele:

  • Erscheinungsformen von Lernschwierigkeiten im schulischen Umfeld identifizieren und beschreiben
  • Mögliche Ursachen der Störungen ermitteln
  • Definitionen und Eigenschaften von Störungen kennen
  • Identifizierung von pädagogischen Ansätzen, die für den Unterricht relevant sind..

2. Der zweite Punkt betrifft die integrative Schulung mit den folgenden Zielen:

  • Kennenlernen der verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene
  • Die Besonderheiten der Walliser Schulstrukturen kennen
  • Wissen über grundlegende theoretische Konzepte aneignen, die der integrativen Schulung zugrunde liegen
  • Grundprinzipien der integrativen Pädagogik erarbeiten
  • Entdecken und nutzen von Ressourcen und Arbeitsinstrumenten, die Lehrpersonen zur Verfügung stehen.
  • Wissen, welche Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (Eltern, Heilpädagoginnen, Behörden, spezialisierte Instanzen, …) notwendig sind..

Die Erarbeitung dieser Aspekte ist während der gesamten Ausbildung anzustreben, einerseits durch vielfältige Erfahrungen in den Praktika oder durch die Auseinandersetzung mit dem Thema in den Lernveranstaltungen.

Der Leistungsnachweis in der LV 5.4 ermöglicht es den Studierenden, nützliche Ressourcen für ihren zukünftigen Beruf zu schaffen und ihr Wissen mit ihren Ausbildungskollegen zu teilen.

Schlüsselwörter:

Inklusion und Inklusion, Differenzierung, Sonderschulung, Zusammenarbeit, Behinderungen, Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten.

Literatur und Quellen:

Buholzer, A. (Hrsg.). (2010). Alle gleich - alle unterschiedlich! zum Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht. Seelze-Velber Zug: Klett Kallmeyer Klett und Balmer.

Lienhard, P., Joller-Graf, K., & Mettauer Szaday, B. (2015). Rezeptbuch schulische Integration: auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (2. aktualisierte Aufl.). Bern Stuttgart Wien: Haupt.

Luder, R., Kunz, A., & Müller Bösch, C. (Hrsg.). (2014). Inklusive Pädagogik und Didaktik. Zürich: Publ.-Stelle der PH.

Lanfranchi, A., Steppacher, J., & Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (Hrsg.). (2011). Schulische Integration gelingt: gute Praxis wahrnehmen, Neues entwickeln. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Swissuniversities & Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) (2016). Sonderpädagogische Aspekte in der Ausbildung der Regelklassen-Lehrpersonen. Empfehlungen der Kammer PH. Bern: swissuniversities und EDK.